Hallo? Aufwachen!

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Vom Wissen zum Handeln – jetzt!

Heute (27.11.2015) haben wir begonnen, an markanten Punkten um die 3 geplanten Förderbrunnen herum blaue Warn- und Protestkreuze aufzustellen. Erkennbar, einprägend, aufrüttelnd – rings um Lengerich und Handrup stehen sie nun als stumme Mahnzeichen am Wegesrand.

Sie symbolisieren unsere zentralen Aussagen, die wir in der Vergangenheit immer wieder kundgetan haben. Auf dieser Homepage sind sie ebenfalls mehrfach thematisiert (Link). Unsere Botschaft und unsere Forderungen sind klar:

Grundwasserspiegel sinkt!

Natur, Fauna & Flora in Gefahr!

Kein Grundwasser für Industrie!

Kein Wasserwerk in Lengerich!

Es gibt viele Gründe, sich für gute Sachen einzusetzen. Wir wollen mit unserer Aktion Aufmerksamkeit und Sympathie für einen guten Zweck erzeugen – wir wollen unser Wasser und unsere Umwelt nachhaltig schützen!

Wir alle wissen im Grunde, was zu tun ist. Häufig fehlt aber nur noch ein bisschen Mut. Werden wir alle aktiv und überzeugen wir unsere persönlichen Ansprechpartner in den Gemeinderäten.

Pro jetziger Zustand

Kontra weiterer Erkundigungen

Keine spätere Förderung von unserem Wasser durch den Wasserverband Lingener Land. Es gibt genügend Alternativen für Brauch- und Industriewasser.

Grundwasserverläufe halten sich nicht an Eigentums- und Gemeindegrenzen. Daher sind alle gefordert und aufgefordert. Auch die nicht unmittelbar Betroffenen sollten durch ihre Ablehnung des Erschließungsvorhabens zeigen, dass ihnen die Entwicklung in ihrer Nachbarschaft nicht egal ist.

Spätere Generationen müssten die Schäden mit erheblichem Aufwand wiedergutmachen – die Sorgen kommen meistens zu spät! Damit es nicht zu unumkehrbaren Schäden kommt, müssen wir das zusätzliche Fördergebiet in Lengerich-Handrup verhindern!

Gemeinsam sind wir stark!

Damit wir auch in Zukunft singen können „Lengerich ist wohl gelegen“, mit romantischen Mühlen, malerischen Fachwerkhäusern und schützenswerten Sumpf- und Biotopgebieten. Diese prägen heute das Gesamtbild der Gemeinden Andervenne, Lengerich, Handrup, Gersten, und Wettrup. Hier können wir uns vom Alltag erholen, wenn sich die Wasserräder drehen und die Sumpfdotterblumen blühen wie auch andere, selten gewordene und unter Schutz stehende Pflanzen:

Lasst uns diese Natur, Fauna und Flora erhalten!

Grundwasserreserven gehen schon jetzt zurück

…für das geplante Wasserwerk Lengerich.

Was die Alten schon immer wussten: „bis zum Öings Berg und nicht weiter“ kommt der Regen wenn die Wolken vom Westen her an Lengerich herankommen, lässt sich messtechnisch bestätigen:

   …gemäß Gebietsvergleich der Niederschläge 2014 durch die AGUW; rechts: Langzeitauswertung von DWD-Daten durch den Fachverband Feldberegnung.

Die 2014 von der AG Unser Wasser in Betrieb genommenen Regenmessstationen im Grundwasserzulaufgebiet für das geplante Wasserwerk Lengerich (Zustromgebiet) zeigen stetig weniger Niederschlag an als die in der Umgebung angebrachten Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), wie in der Grafik oben links zu sehen ist. Konsequenz: Es fließt also deutlich weniger Wasser nach!

Bei vorherrschenden Südwestwinden driften die Wolken westlich von Lengerich am Öings Berg nördlich der Handruper Straße(L60) Richtung Wettrup ab. Die nördlich dieser Linie vorgenommenen Niederschlagsmessungen im Weh, Thül, Berlage und Plümpe/Bruch (Abstromgebiet) zeigen dagegen mehr Niederschläge an als im Zustromgebiet und sogar mehr als von den umliegenden DWD-Stationen erfasst wird. Konsequenz: Es fließt also deutlich mehr Wasser ab!

Negativ wirkt sich darüber hinaus der Klimawandel aus, wie in der Grafik oben rechts zu sehen ist. Während in den Wintermonaten der Niederschlag in den letzten 50 Jahren im Mittel unverändert geblieben ist, steht in den Sommermonaten immer weniger Regen zur Verfügung. Zudem wird es in dieser Wachstumsperiode immer heißer, so dass die Pflanzen immer mehr dürsten und im Sommer kaum noch Wasser in den Untergrund absinkt.

Daraus folgt, dass die Grundwasserreserven für das geplante Wasserwerk mangels Regen immer weniger aufgefüllt werden. Schlimmer noch: die schon existierenden Senken wie die benachbarten Wasserwerke Grumsmühlen und Ohrte, die tiefen Gräben mit ihrer schnellen Dränage (= Abfluss), sowie Entnahmen durch Haus- und Beregnungs-Brunnen zehren an den vorhandenen Reserven, so dass diese schon jetzt immer weiter zurückgehen. Dies lässt sich anhand der langjährigen Grundwassermessdaten ablesen und entspricht den in den letzten Jahren gemachten Beobachtungen, wie in den vorherigen Beiträgen dargelegt.

 

Quellen:

[1] Niederschlagsmessungen, durchgeführt bzw. abgelesen von der AG Unser Wasser (AGUW)

[2] Niederschlagsmessungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), bereitgestellt durch WESTE-XL

[3] langjähriger Niederschlag im Raum Lingen, ausgewertet vom Fachverband Feldberegnung (FVF) e.V. Hannover in Zusammenarbeit mit dem DWD