Wiederanstieg nach Pumpversuchsende bestätigt deutliche Auswirkungen in Lengerich-Handrup

Nach drei Jahren Probepumpen vom 9.3.2020 bis 8.3.2023 konnten sich die Grundwasserstände langsam wieder erholen. Der Wiederanstieg seit dem Abschalten der Pumpen zeigt eine Differenz von bis zu

  • 0,4 m im Lengericher Ortsbereich,
  • 0,8 m im Zulauf zu Brunnen I und II, und sogar
  • 1,9 m bei Brunnen IV.

Das gesamte durch den Pumpversuch (PV) stark beeinflusste Gebiet zeigt folgende Grafik:   

Wiederanstieg [in cm] im 2.Quartal 2023 (April-Juni) ohne PV im Vergleich zu 2022 bei 1,5 Mio m³ Förderung

Klimatische Wasserbilanz (KWB) im Zustromgebiet zu den Förderbrunnen bei vergleichbaren Witterungsverhältnissen: minus 164 mm in 2023. Dies ist nahezu identisch mit KWB in 2022: minus 172 mm. Die Werte entsprechen den Regensummen für die Monate April bis Juni abzüglich Verdunstung und Direktabfluss.

Dies bestätigt unsere bisherigen Aussagen, dass auch im Nahbereich der Brunnen deutliche Absenkungen durch den Pumpversuch verursacht wurden. Dies steht im Gegensatz zu den bisherigen vom Wasserverband und seinen Gutachtern gemachten Aussagen im vorliegenden 4. Jahresbericht vom Dezember 2022, welche im oben gezeigten Bereich um die Brunnen I und II herum weiße Gebiete (d.h. keine oder nur sehr geringe Absenkung) prognostiziert haben.
Diese Fehlaussage mit negativen Konsequenzen für die Anwohner, Land- und Forstwirte hatten wir im Laufe des Pumpversuchs schon häufig kritisiert und hier auf dieser Homepage thematisiert.

Neu festzuhalten ist, dass neben den Grundwasserabsenkungen auch die Wasserstände in den Bächen falsch interpretiert werden, sodass daraus resultierende sogenannte grundwasser-bürtige Abflüsse in der Folge zu falschen Bewertungen der Grundwasserneubildung führen – es werden viel zu hohe Werte angenommen:
Im Gegensatz zum Wasserverband messen wir nicht nur die Wasserspiegelhöhen in den Bächen, sondern auch die Höhen der Bachsohle, welche sich über die Jahre verändern – tendenziell steigend:

Messungen der Wasserstandshöhen und Sohltiefe des Hestruper Mühlenbachs am Durchfluss unter der L60

Deutliche Anhebung der Bachsohle bei gleichzeitig geringfügiger Zunahme der Wasserhöhe bedeutet eine geringer werdende Wassertiefe (Differenz zwischen Wasserhöhe und Bachsohle). Damit nimmt auch der Durchfluss tendenziell ab.
Geringer werdende Fließgeschwindigkeiten begünstigten Sedimentation, d.h. Ablagerung von Schwebstoffen → das Fließgewässer wird langsam aufgefüllt. Genau das trifft für die Bäche im Einzugsgebiet zu.

Die vom Wasserverband als Referenz für die Grundwasserneubildung genommenen Abflüsse am Pegel Lotten sind auch insofern untauglich, weil dort viele andere Bäche außerhalb des Einzugsgebietes hinzukommen. Der Unterschied wird in der gegenläufigen Tendenz der Wassertiefen deutlich (→ Datei durch Klick auf die o.a. Grafik)

Fazit:

  • Wiederanstieg im 2. Quartal 2023 ./. 2022 bestätigt großräumige Grundwasserstands-änderungen durch den Pumpversuch
  • Wasserhöhenmessungen der Bäche im Einzugsgebiet taugen nicht zur Beurteilung der Grundwasserneubildung

Der Pumpversuch bestätigt, dass das Gebiet zwischen Lengerich und Handrup für eine langfristige Wasserförderung nicht geeignet ist!

 

Quellenverzeichnis:

  • Wasserstandsmessungen des Wasserverbandes Lingener Land (WVLL), Austausch via AQUAINFO
  • Wasserstandsmessungen durch von der Landwirtschaftskammer zertifiziertem Probenehmer 
  • 4. Jahresbericht des WVLL zum Pumpversuch Lengerich-Handrup
  • Klima- und Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD)

Die AG Unser Wasser, im August 2023

Kein Puffer für die Auswirkungen des Klimawandels!

Klimawandel? Was ist das? – Stopp und Abbruch der Pumpversuche, sofort!

Heute am 22. März 2020 ist Weltwassertag. Er wird seit 1993 jährlich an diesem Tag begonnen. Ziel des von der UNESCO ins Leben gerufenen Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen. Wasser ist unser höchstes Natur- und Kulturgut – ohne Wasser kein Leben! Wasser ist eine begrenzte Ressource, damit endlich und betrifft jeden.

Der Weltwassertag 2020 steht unter dem Motto ‘Wasser und Klimawandel‘ (1).

Heute am 22. März 2020 ist aber auch ein trauriger, sehr trauriger Tag.

Vor zwei Wochen hat der Wasserverband Lingener Land mit dem Beginn der Pumpversuche die Büchse der Pandora geöffnet und unverhohlen signalisiert:

„Seht her, wir machen es doch! Ihr könnt es gar nicht verhindern!“

Ohnmacht, Wut, Resignation oder nur Hilflosigkeit ist die Folge: „Die da oben machen ja doch was sie wollen.“

Fehnteich-trocken

Berlager Fehnteich 2018

Das hat Strategie – allen Bedenken, Widersprüchen und eingereichten Klagen beim Verwaltungsgericht Osnabrück zum Trotz. Wie bereits beim Leitungsbau: Erst Fakten schaffen, dann Rechtslage klären? Es soll sichtbare Wirkung in der Bevölkerung hinterlassen. Denn den anfänglichen Aufregungen begleiten mehr oder weniger zaghafte Proteste. Und danach folgt schon bald die Resignation. Und mit Resignation kann man sehr gut arbeiten. Denkt augenscheinlich auch der Wasserverband, denn dieses Kalkül funktioniert in der Regel immer.

Es wirkt wie Satire, wenn der Wasserverband – und der Landkreis im Schlepptau – behaupten, dass die Pumpversuche als Alternative zur Alternative (Nutzung von Oberflächengewässer) zu betrachten sind (2). Pumpversuche als Ausdruck alternativer Wasserförderung? Ein Wasserwerk in Lengerich-Handrup als alternative Förderung zu den zwei bestehenden in Darme und Grumsmühlen, möglicherweise noch als einen Beitrag für den Umweltschutz und als zweckmäßige Antwort auf den Klimawandel? Es ist arrogant, zu meinen, dass die Bevölkerung selbst nicht weiß und beurteilen kann, was gut für Fauna, Flora, Gebäuden, Land und Leute ist.

Doch wir resignieren nicht. Und geben unser Ziel nicht auf, das geplante Wasserwerk zu verhindern. Dies gebietet allein schon die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Wir lassen uns nicht blenden. Wir wollen aufklären und informieren. Nicht nur über die Motive des Wasserverbandes und des Landkreises mit den beabsichtigten Pumpversuchen.

In unseren Beiträgen auf dieser Homepage haben wir uns umfassend mit den Absichten der Verantwortlichen, mit den Widersprüchlichkeiten und Zwängen, mit der Brisanz und den Gefahren für die hiesige Umwelt auseinandergesetzt.

Wir erklären die Zusammenhänge, die Fakten und die Handlungsoptionen. Weiterlesen –>

Alternative Wasserförderung statt Generationenkonflikt!

Schwindende Wasserreserven, weniger Niederschlag – kein Weiter-So, denn Alternativen zur Grundwasserentnahme sind schon jetzt möglich!

Unsere Generation ist gerade dabei, rücksichtslos mit Ressourcen umzugehen. Auch in der hiesigen Region hinterlassen wir der nachfolgenden Generation ein riesiges Problem: eine durch die übermäßige Entnahme von Grundwasser (GW) ausgelöste Wüste – in Niedersachsen werden sich laut Landesamt für Bergbau, Energie u. Geologie bei einem Weiter-So die GW-Dargebote halbieren (–>Wasserstandsverluste in Niedersachsen), besonders in den GW-Körpern entlang der Mittelems und entlang der Hase fallen die GW-Stände (NLWKN Band 28 Grundwasser).

Am 01. September 2016 beantragte der Wasserverband Lingener Land (WVLL) beim Landkreis Emsland (LK) einen auf drei Jahre angelegten Pumpversuch, um im Anschluss hieran in Lengerich-Handrup ein neues Wasserwerk einzurichten. Vergeblich suchten wir glaubwürdige Aussagen zur Umweltverträglichkeit. Angaben zu möglichen Abbruchkriterien und zur alternativen Grundwasserförderung fehlten ganz (1).

Ist es Überheblichkeit (was wir wollen, kriegen wir schon) oder Gleichgültigkeit (was kümmert uns das Übermorgen), die den WVLL bisher dazu bewogen hat, unsere immer wieder thematisierte Forderung nach Schonung der GW-Ressourcen und nach alternativer GW-Förderung als das Gerede Einzelner herabzutun? Und es ist die Kurzsichtigkeit, die wütend macht, weil man uns glauben machen will, dass nur die nächsten drei Jahre – Zeitraum der Pumpversuche – wichtig wären (2)!

Fakt ist, dass die GW-Reserven schneller schwinden als vor kurzem noch angenommen. Wahrscheinlich ist, dass die Niederschlagsentwicklungen und der Klimawandel zu extremen Auswirkungen auch hier führen. Auswege aus diesem Dilemma zeigen ausgerechnet aktuelle Bekanntmachungen und Bewilligungen für das Kernkraftwerk Emsland (KKE). –>Weiterlesen

Hiesiges Grundwasser in Gefahr! – Landkreis erarbeitet Konzept?

Stellungnahme der AGUW zum NOZ-Artikel vom 28.Mai 2018 – so nicht!

Eine seriöse Überprüfung von behaupteten Fakten und Aussagen auf ihre Richtigkeit bedeutet Aufwand und Zeit. Besonders dann, wenn es sich um Ausführungen zu einem so komplexen wie auch sensiblen Thema handelt, wie es die Materie zur Grundwasserförderung und zum Grundwasserschutz sind. Mit diesem Homepagebeitrag wollen wir die Sachlage richtig stellen: In dem o.g. NOZ-Artikel Emsland erarbeitet Konzept zum Grundwasserschutz (1) berichtet der Redakteur über eine jüngst stattgefundene Sitzung des Umweltausschusses des Landkreises Emsland. Leider versorgt der Zeitungsartikel die Öffentlichkeit unvollständig, mit Halbwahrheiten und sogar einer Falschmeldung:

4 (nur 4?) Grundwasserkörper in Niedersachsen zeigen demnach fallende Grundwasserstände, davon 2 im Emsland. Ursachen hierfür seien einerseits steigender Wasserbedarf, andererseits der Klimawandel. Im Fokus steht nicht nur die Grundwassermenge sondern auch dessen Qualität, welches noch gut sei, wenn es aus tiefen Schichten gewonnen wird. Falsch ist, dass die genannten Grundwasserkörper gefährdet seien. Tatsächlich sind es andere, aus denen intensiv Trinkwasser gefördert wird oder gefördert werden soll. Und unvollständig wäre ein Konzept, welches Maßnahmen lediglich auf die Qualität aber nicht auf die Grundwassermenge bezieht.

Zur Erinnerung: derselbe Ausschuss und die ihm angehörigen Politiker, welche gemäß NOZ nun den Verantwortlichen im Landkreis empfehlen, das Grundwasser im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie zu erhalten (Verschlechterungsverbot und Verbesserungsgebot), setzten sich dafür ein, dass das Antragsverfahren des Wasserverbandes Lingener Land (WVLL) zu den Pumpversuchen in Lengerich-Handrup positiv im Sinne des WVLL entschieden wird – und damit zu Lasten der hiesigen Natur und Umgebung. –>Weiterlesen

Lengerich bald leergepumpt?

Plan B – sinnvolle Alternative zu Pumpversuchen und zum Wasserwerk Lengerich-Handrup

Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) und seine langjährigen Gutachter sehen keine Probleme durch Pumpversuche in Lengerich. Sie sehen auch keine Förderalternativen. Sie kennen nur einen Plan A, sprich WASSERFÖRDERUNG. Einen Plan B gibt es nicht und wird es nach Bekunden des WVLL auch nicht geben. Die Strategie des WVLL ist klar: kein Links, kein Rechts! Auf unserer Homepage haben wir hierzu ausführlich Stellung bezogen.

Kein Grundwasser für die Industrie! Uns geht es um die direkte Wasseraufbereitung als Prozesswasser für die Lingener Industrie aus dem Dortmund-Ems-Kanal. Z.B. bekommt die BP in Lingen die gleiche Menge Trinkwasser, die bei uns in Lengerich gefördert werden soll (1,5 Mio). Zur Spritproduktion. Industriemittel statt Lebensmittel! –> Weiterlesen

Neue Infotafeln ‘Kein Wasserwerk in Lengerich!’ klären auf

Erkunden Sie öfter die Gebiete rund um Freren, Andervenne, Lengerich und Handrup mit dem Fahrrad und gönnen Sie dabei Ihrer Seele Entspannung? Gehen Sie hier gerne ausgiebig spazieren und genießen die frische Luft und Stille?

Sollten Sie demnächst bei Ihren Ausflügen auf nachstehende Infotafel stoßen, dann nehmen Sie sich eine kurze Auszeit und verschaffen sich einen kleinen Einblick in eine komplexe Thematik:

Infotafel-Grafik

Damit Sie auch in der Zukunft Ihre Augen mit einer anmutigen Landschaft verwöhnen können, haben wir uns das Ziel gesetzt, unsere hiesige Kulturlandschaft und das hierfür notwendige Grundwasser zu erhalten. Wir wollen jede weitere Exploration zur Trinkwasserförderung durch den Wasserverband Lingener Land (WVLL) in diesem Gebiet verhindern. Wir haben daher bereits im November 2015 mit Hinweisschildern an den Straßen nach Lengerich und Handrup thematisiert: Grundwasserspiegel sinkt! – Natur, Fauna & Flora in Gefahr! – Kein Grundwasser für Industrie! – Kein Wasserwerk in Lengerich!

Wir fordern den sofortigen Stopp aller weiteren Erkundigungen zur Trinkwasserförderung durch den WVLL:

1.) Eine zusätzliche Förderung ist nicht notwendig, da der Bedarfsprognose des WVLL von 7,6 Millionen m³/a gleichzeitig an Förderrechten 7,6 Millionen gegenüber stehen.

2.) Es gibt genügend Alternativen zur Trinkwasseraufbereitung aus Oberflächenwasser, insbesondere für die industrielle Wasserversorgung.

3.) Die Grundwasserreserven im Vorranggebiet Lengerich-Handrup werden bereits jetzt gezehrt, d.h. stehen für zusätzliche Förderung nicht zur Verfügung

    • die Moränenkette Freren-Lengerich-Gersten wird seit 2000 gen Grumsmühlen bei Langen angezapft. Mehr hierzu…
    • das Becken Andervenne-Peddenhoek-Raming-Hestrup-Handrup wird gen Ohrte bei Vechtel angezapft. Mehr hierzu…
    • das Grundwasserdargebot ist beschränkt. Es wird bei zusätzlicher Förderung mehr Wasser entnommen als durch Grundwasserneubildung nachgefüllt wird. Mehr hierzu…

4.) Zusätzliche Grundwassersenkung gefährdet

    • die Vegetation – Gegenmaßnahme: zunehmende  Beregnung
    • die umliegenden Hofeichen – diese werden unweigerlich absterben
    • die umliegenden Gebäude – die (Grund-)Mauern bekommen Risse  (sofern kein Betonsockel)
    • den Buschwald – er liegt nur 500m vom Brunnen I entfernt.

5.) Erholungsgebiete (Ramings Mühle, Saller See) werden ihr Antlitz verändern, im schlimmsten Fall verlanden, denn die Zuläufe werden versiegen – sie nehmen schon jetzt ab!

6.) Die umliegenden Kirchen sind aufgrund ihres Gewichtes in ihrer Standfestigkeit bedroht, da diese auf Anhöhen gebaut wurden, deren Untergrund artesisch mit Wasser versorgt ist; fällt das Grundwasser, dann entstehen Löcher im Boden.

Konsequenz: Stopp – geht nicht! Wir bleiben dabei!

AG-Stellungnahme zur WV-Exploration eines TW-Gewinnungsgebietes

Stellungnahme der AG Unser Wasser zur Exploration eines Trinkwassergewinnungsgebietes in Lengerich-Handrup durch den Wasserverband Lingener Land (WVLL)

Anlass: drei Artikel, erschienen auf NOZ online am 06.03.2016 und in der Lingener Tagespost vom 07.03.2016
  1. AG Unser Wasser weiter gegen Wasserwerk in Lengerich

  2. Kommentar: Wasser ist existenziell – für alle

  3. Wasserverband Lingener Land braucht mehr Wasser

Kräftemessen

Ein ungleiches Kräftemessen – der Wasserverband kämpft um Entnahme und Verbrauch, wir kämpfen für Erhalt!

Für die Natur, Pflanzen und Tiere, und natürlich die Menschen, die hier leben. Für uns und unsere Kinder und Kindeskinder.

Grafik aus: NOZ vom 07.03.2016 – AG Unser Wasser weiter gegen Wasserwerk in Lengerich

Ein nettes Lächeln öffnet bekanntlich Türen! Auch wenn man beim Betrachten des Fotos im jüngsten NOZ-Artikel vom 07. März 2016 – Wasserverband Lingener Land (WVLL) braucht mehr Wasser – diesen Eindruck bekommen sollte: das sympathische Lächeln der Verbands -Verantwortlichen Herren Gels und Vehring täuscht. Es täuscht darüber hinweg, dass sie dem Leser – und der ansässigen Bevölkerung – das vielfältige Schädigungspotenzial eines neuen Wasserwerkes (WW) in Lengerich-Handrup verschweigen. Verschwiegen werden die negativen Konsequenzen und Auswirkungen, die sich aus den örtlich ungünstigen geophysikalischen, hydrologischen und umweltverträglichen Gegebenheiten ergeben. Kein Wort auch zu dem sich abzeichnenden Klimawandel mit weniger Niederschlag und verringerter Grundwasserneubildung. Auf unserer Homepage und in zahlreichen weiteren Aktivitäten haben wir immer wieder auf diese Unzulänglichkeiten, die Beschwichtigungen und Verharmlosung von Schädigungen durch den WVLL hingewiesen.

Bewusstes Verschweigen oder Handeln wider besseres Wissen?  Weiterlesen –>

Wasserverband hält an bisherigen Brunnenstandorten fest…

…obwohl der NLWKN für das in Frage kommende Gebiet Lengerich-Handrup des Grundwasserkörpers Lockergestein Hase Links gleichbleibend bis stark fallende Grundwasser-Ganglinien und signifikant fallende Pegel der Oberflächengewässer (hier: Lotter Beeke) festgestellt hat:GW-Ganglinien_OG-Pegel5

Der Wasserverband beruft sich auf alte Daten aus den 80er Jahren; seitdem erfolgte Intensivierung der Landwirtschaft, Entwässerung im Rahmen der Flurbereinigung und einsetzender Klimawandel sind nicht berücksichtigt – letzterer ist laut Deutschem Wetterdienst bereits jetzt nachweisbar und wird sich künftig verstärken, einhergehend mit weniger Niederschlag und höheren Temperaturen in den Sommermonaten, welche zu höherer Verdunstung und somit noch weiter fallender Grundwasserneubildung führen wird.

Im NLWKN Regionalbericht für das Hase-Einzugsgebiet, Darstellung der Grundwasserstände, ist für den Lengerich-Handrup betreffenden Grundwasserkörper aufgrund eigener (NLWKN) Messstellen bereits 2009 ein deutlich niedrigeres Grundwasserdargebot von nur noch 40-60 mm/a angegeben, während die Prognosen des Wasserverbandes aus Hochrechnungen aus dem Trinkwassergewinnungsgebiet Grumsmühlen mit 250 mm/a fünfmal(!) höher liegen. Der weitaus größere Teil des hydrogeologisch abgesteckten Gebietes von 136 km² liegt nördlich der vorgesehenen Brunnenstandorte Raming/Hestrup, sodass die berechnete Grundwasser-neubildung sich nochmal verringert. Am Ende bleiben bei durchschnittlichen Regenjahren nur 5…7% des ursprünglichen Ansatzes von 34 Mio. m³/a übrig: bei der vom Wasserverband Lingener Land (WVLL) vorgesehenen 1,5 Mio m³/a Trinkwasserentnahme wird schon sehr bald nicht mehr genügend Wasser für die hier lebenden Pflanzen und Tiere übrig bleiben, zumal 2014 bereits das 4. Jahr in Folge mit Trockenheit beginnt (im Raming bis Ende April gesamt nur 159 mm gemessen = 72% vom Mittelwert Lingen) und somit die durchschnittlich verfügbare Menge von knapp 2 Mio. m³/a seit 2011 nicht erreicht wird.

…zusammengefasst auf Basis der Auswertung der vorhandenen Unterlagen zur möglichen Entwicklung eines Wassergewinnungsgebietes Lengerich durch die CONSULAQUA Hildesheim (Geo-InfoMetric) und Veröffentlichungen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasser-wirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) bestätigte beim Erörterungstermin mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am 25. März 2014 in Hannover, dass an den bisherigen Brunnenstandorten in den Bauernschaften Raminghoek (Lengerich) und Hestrup (Handrup) festgehalten werden soll.

Quellen:

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/download/76030

http://www.bwk-niedersachsen.de/fileadmin/Dokumente/Veranstaltungen/Seminare/2013_Hannover/6_Austauschraten_Hoelscher-Ott_01.pdf

(www.deutscher-klimaatlas.de/landwirtschaft >besondere Ereignisse „Extreme Bodenfeuchtesituation im April 2014“)

 

NOZ Wasser im Südlichen Emsland nicht teurer

WVLL-Vorstand(s)

Im Tätigkeitsbericht des Wasserverbandes Lingener Land für das vergangene Jahr hob Geschäftsführer Gels unter anderem hervor, dass die Wasserpreise vorerst nicht erhöht werden müssen, allerdings seien Investitionen in Höhe von 2,9 Millionen vorgesehen. Verbandsvorsteher Vehring erwähnte, dass eine Wassergewinnung im Raum Lengerich-Handrup anzustreben sei. Dazu sei das Messstellennetz zu ergänzen. Zum Artikel der NOZ vom 22.2.2014 siehe http://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/453129/lingen-wasser-soll-vorerst-nicht-teurer-werden.

Die AG Unser Wasser weist daraufhin, dass es seit den 80_er Jahren bereits ein sehr dichtes Netz von Grundwassermessstellen gibt, welche im Gelände zwischen den Ortsteilen Lengerich – Handrup – Andervenne Oberdorf zig-fach verteilt angebracht sind. Aus dem oben angegebenen Hinweis der Messstellenergänzung läßt sich schließen, dass eine Erweiterung gen Norden Richtung Untergersten, Lengerich-Bruch und Wettrup geplant ist. Als Grund hierfür kann entweder angenommen werden, dass der Wasserverband bereits jetzt eine zu geringe Grundwasser-Neubildung im bisherigen Bereich befürchtet, oder dass später mehr als die derzeit bekannt gegebene Menge von 1.5 Millionen cbm pro Jahr im Raum Lengerich-Handrup gefördert werden soll.