Petition übergeben – Aussagen und Strategie fragwürdig?

Kurzmitteilung der AG Unser Wasser zur Petitionsübergabe

1210 Personen haben vom 24. März bis zum 13. Juni 2021 unsere Petition zum sofortigen Stopp des laufenden Pumpversuchs in Lengerich-Handrup unterschrieben – dafür vielen Dank. Wie bereits auf der Openpetition-Seite mitgeteilt, haben wir am 16.06.2021 die Petitions-Unterschriften zusammen mit Begründungen an den Landrat Marc-Andre Burgdorf übergeben.

Im Übergabeordner haben wir die im Gespräch erläuterten Sachverhalte abgedruckt. Dazu zählen aktuelle Messdatenvergleiche, welche die den Pumpversuchen zugrunde liegenden Modellrechnungen in Frage stellen:

Messstelle nahe Brunnen IV: bei stark variierenden Förderraten weichen die Messdaten von WVLL und AGUW voneinander ab: am 19.Feb. 481 m³, am 23.Feb. 406 m³ gepumpt

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Messstelle südlich Brunnen I u. II: umliegende Messstellen durch Oberflächengewässer verfälscht, sodass Grundwasserstand am betroffenen Haus falsch modelliert ist

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Hier erkennt man die beiden Hauptprobleme der laufenden Pumpversuchsdurchführung:

  • täglich variierende Pumpraten lassen keine Ursachen für Grundwasserspiegeländerungen zu – das Ziel der hydrogeologischen Gebietsuntersuchung kann nicht erreicht werden!

  • Durch Quellen, Gräben, Vorfluter oder Bäche verfälschte Grundwassermessstellen modellieren das Gebiet falsch – Beweissicherungen für betroffene Gebiete sind so nicht möglich!

Fazit:

Der Wasserverband Lingener Land wirft die Millionen Investitionen zum Fenster raus, auf Kosten der Wassernutzer! …nicht umsonst musste der Kubikmeter-Preis jüngst von 0,91 auf 1,07 EUR erhöht werden. Hier sind die den Verband tragenden Kommunen verantwortlich!

Die betroffenen Anlieger und Wirtschafter werden für förderbedingte Nachteile und Zerstörungen nicht rechtskonform entschädigt. Genau deswegen wurde gegen die Genehmigung geklagt, was nun endlich am 8.07.2021 beim Verwaltungsgericht in Osnabrück verhandelt wird…

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Kein Puffer für die Auswirkungen des Klimawandels!

Klimawandel? Was ist das? – Stopp und Abbruch der Pumpversuche, sofort!

Heute am 22. März 2020 ist Weltwassertag. Er wird seit 1993 jährlich an diesem Tag begonnen. Ziel des von der UNESCO ins Leben gerufenen Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen. Wasser ist unser höchstes Natur- und Kulturgut – ohne Wasser kein Leben! Wasser ist eine begrenzte Ressource, damit endlich und betrifft jeden.

Der Weltwassertag 2020 steht unter dem Motto ‘Wasser und Klimawandel‘ (1).

Heute am 22. März 2020 ist aber auch ein trauriger, sehr trauriger Tag.

Vor zwei Wochen hat der Wasserverband Lingener Land mit dem Beginn der Pumpversuche die Büchse der Pandora geöffnet und unverhohlen signalisiert:

„Seht her, wir machen es doch! Ihr könnt es gar nicht verhindern!“

Ohnmacht, Wut, Resignation oder nur Hilflosigkeit ist die Folge: „Die da oben machen ja doch was sie wollen.“

Fehnteich-trocken

Berlager Fehnteich 2018

Das hat Strategie – allen Bedenken, Widersprüchen und eingereichten Klagen beim Verwaltungsgericht Osnabrück zum Trotz. Wie bereits beim Leitungsbau: Erst Fakten schaffen, dann Rechtslage klären? Es soll sichtbare Wirkung in der Bevölkerung hinterlassen. Denn den anfänglichen Aufregungen begleiten mehr oder weniger zaghafte Proteste. Und danach folgt schon bald die Resignation. Und mit Resignation kann man sehr gut arbeiten. Denkt augenscheinlich auch der Wasserverband, denn dieses Kalkül funktioniert in der Regel immer.

Es wirkt wie Satire, wenn der Wasserverband – und der Landkreis im Schlepptau – behaupten, dass die Pumpversuche als Alternative zur Alternative (Nutzung von Oberflächengewässer) zu betrachten sind (2). Pumpversuche als Ausdruck alternativer Wasserförderung? Ein Wasserwerk in Lengerich-Handrup als alternative Förderung zu den zwei bestehenden in Darme und Grumsmühlen, möglicherweise noch als einen Beitrag für den Umweltschutz und als zweckmäßige Antwort auf den Klimawandel? Es ist arrogant, zu meinen, dass die Bevölkerung selbst nicht weiß und beurteilen kann, was gut für Fauna, Flora, Gebäuden, Land und Leute ist.

Doch wir resignieren nicht. Und geben unser Ziel nicht auf, das geplante Wasserwerk zu verhindern. Dies gebietet allein schon die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Wir lassen uns nicht blenden. Wir wollen aufklären und informieren. Nicht nur über die Motive des Wasserverbandes und des Landkreises mit den beabsichtigten Pumpversuchen.

In unseren Beiträgen auf dieser Homepage haben wir uns umfassend mit den Absichten der Verantwortlichen, mit den Widersprüchlichkeiten und Zwängen, mit der Brisanz und den Gefahren für die hiesige Umwelt auseinandergesetzt.

Wir erklären die Zusammenhänge, die Fakten und die Handlungsoptionen. Weiterlesen –>

Keine Pumpversuche ohne Abbruchkriterien!

So nicht! – Stellungnahme der AGUW zur stattgefundenen Anhörung zu den Pumpversuchen – Teil III

Am 01. September 2016 beantragte der Wasserverband Lingener Land (WVLL) beim Landkreis Emsland (LK) einen auf drei Jahre angelegten Pumpversuch, um im Anschluss hieran in Lengerich-Handrup ein neues Wasserwerk einzurichten. Vergeblich suchten wir in den Antragsunterlagen glaubwürdige Aussagen zur Umweltverträglichkeit. Und da der Landkreis eine diesbezügliche Prüfung nicht für erforderlich hielt, hat der WVLL auch keine Abbruchkriterien mehr definiert. Weder Andeutungen noch sonst irgendwelche Hinweise in den Unterlagen darauf, dass das beantragte Projekt aus seiner Sicht scheitern könnte.

Kritik hierzu kam von Vertretern der Träger öffentlicher Belange (TöBs) und von den zahlreich anwesenden Einwendern. Sie sehen wie wir von der AGUW eine nachhaltige und dauerhafte Gefährdung des bisher intakten Natur- und Wasserhaushaltes durch die Pumpversuche in Lengerich-Handrup und fordern Keine Pumpversuche ohne UVP! sowie festgelegte und abgestimmte Abbruchkriterien. Dies ist ein Ergebnis der ganztägigen Anhörung am 31.05.2017 in Meppen bei der Unteren Wasserbehörde. Das 104seitige Protokoll zzgl. 60 Seiten als Anlage ist nicht nur im Umfang, sondern auch in Wort und im Inhalt stark (1). Dort sind in 36 Wortbeiträgen der Punkt ‘Fehlende Abbruchkriterien’ erörtert worden. –>Weiterlesen

Die Welt im Wasserstress – ohne Wasser kein Leben!

Seit unserem letzten Beitrag vom 18. April 2017 Erst Fakten schaffen, dann Rechtslage klären? ist viel geschehen. Die Anhörung am 31.05.2017 in Meppen bei der Unteren Wasserbehörde fand mit für Landkreis und Wasserband Lingener Land wohl unerwartet hoher Beteiligung der Einwender statt. Das 104seitige Protokoll zzgl. 60 Seiten als Anlage ist nicht nur im Umfang, sondern auch wort- und inhaltsstark.

Seit jenem Erörterungstermin wird hinter den Kulissen mit Hochdruck weitergearbeitet. Die einen, der WVLL, um die Pumpversuche trotz aller Bedenken, Kritik und Ablehnung durchzudrücken, die anderen, so wie wir von der AGUW mit Unterstützung einer breiten Öffentlichkeit, um genau dies zu verhindern. Vieles findet außerhalb der offenkundigen Beteiligung und Einbindung der Bevölkerung statt, manches wiederum ist jedoch für jedermann sichtbar. So zum Beispiel der resolute Pipelinebau des WVLL zu den Brunnen, unbeirrt von Antrags- und Genehmigungslage. Erst Fakten schaffen, dann Rechtslage klären?

Die Welt im Wasserstress – aktueller und treffender kann das diesjährige Motto der 59. Aktion Brot für die Welt nicht sein. Mit der Forderung Wasser für alle! wird auf die Wasserknappheit hingewiesen. Es ist eine nachdenkliche, aber auch traurige Botschaft. Nicht nur an die Leugner des Klimawandels und an die, die unbeirrt ein ‘Weiter so’ forcieren und erzwingen wollen. Es ist ein Appell an alle!

Bereits 2015 haben wir in 50 Jahre Wasserverband und Ansichten von Ganz Oben aus der ‘Laudatio si’ des Papstes Franziskus zitiert. Enzyklika, §159/S.138 „Der Begriff des Gemeinwohls bezieht auch die zukünftigen Generationen mit ein. (…) Ohne eine Solidarität zwischen den Generationen kann von nachhaltiger Entwicklung keine Rede mehr sein. (…) Die Umwelt ist in der Logik des Empfangens angesiedelt. Sie ist eine Leihgabe, die jede Generation empfängt und an die nächste Generation weitergeben muss.“

Leider verletzt der Wasserverband seine eigenen Grundsätze. Chronik, S.11 „…Trinkwasser (ist) unser wichtigstes Lebensmittel… die Europäische Wasserrahmenrichtlinie zur Wasserpolitik (stellt) fest, dass Wasser keine übliche Handelsware ist, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss. Wasser ist das einzige Lebensmittel, das durch kein anderes ersetzt werden kann.”

Wir haben diesen Widerspruch thematisiert. Das mittlere Grundwasserdargebot wird landesweit stetig kleiner, der Wasserstress ist in der Nähe von Trinkwasserfördergebieten am höchsten, gerade auch in der Umgebung von Lengerich-Handrup:Wasserstandsverluste

Klicken Sie auf die Grafik, um weitere Details für Südwest-Niedersachsen zu sehen.

Wir dürfen nicht tatenlos abwarten…

  • ob der Wasserverband Lingener Land mit seinen Beschwichtigungen Recht behält, oder
  • ob unsere negativen Befürchtungen für Umwelt und Natur eintreten, und
  • bis die im Untergrund vorhandenen Wasserreserven vollends aufgebraucht sind!

Eine weitere Erschließung ist nicht nur sachlich, sondern auch sittlich nicht genehmigungsfähig!

 

Pumpversuche in Gebieten ohne nachhaltige Fördermöglichkeiten sind

  • fachlich widersinnig,
  • finanziell desaströs,

führen zu irreversiblen Schäden und verletzen die Zielvorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

 

Pumpversuche verhindern!

Pumpversuche schaden – Einwendungen jetzt möglich

Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) wird durch die geplanten dreijährigen Pumpversuche die Natur- und Kulturlandschaft sowie Gebäude in Lengerich-Handrup schädigen. Dieses Gebiet wurde in der Vergangenheit mehrfach erkundet und als schwierig bis wenig geeignet zur nachhaltigen Wassergewinnung eingestuft. Dennoch unternimmt der Wasserverband einen neuen Anlauf – entsprechende Antragsunterlagen liegen vom 14.12.2016 bis 20.01.2017 zur Ansicht beim Landkreis und den Gemeindeverwaltungen Lengerich, Freren und Fürstenau aus. Jetzt kann jeder Einwendungen bis zum 28.03.2017 erheben.

Lasst uns gemeinsam verhindern, dass es zu Schäden kommt!

Ja, Pumpversuche richten riesige Schäden an! Zuerst pumpversuchen und dann schauen was passiert? Wer haftet? Vielleicht wieder das Klima? Die Sonne schickt uns keine Rechnung. Aber die hiesige Natur! Schon jetzt lassen sich die negativen Fakten und Zahlen ablesen, die durch die benachbarten Wasserwerke in Grumsmühlen bei Langen und Ohrte bei Vechtel sowie dem rückläufigen Niederschlag (Klimawandel) entstanden sind. Die Schädigungen und Gefahren sind auf unserer Homepage www.ag-unser-wasser.de thematisiert. Dort haben wir neben umfassenden Darstellungen auch entsprechende Alternativen angeboten.

Schäden kann man nur verhindern, wenn man sie erst gar nicht billigend in Kauf nimmt! Denn es liegt auf der Hand, dass es nicht rückgängig zu machende Schäden durch Grundwasserabsenkungen geben wird. Obwohl der WVLL und seine Gutachter diese nicht ausschließen, will er zuerst die Pumpversuche und dann ein Wasserwerk mit einer jährlichen Förderleistung von 1,5 Millionen m³/a in Lengerich durchdrücken. Daher hat er am 01. September 2016 bei der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Emsland den Antrag auf mehrjährige Pumpversuche gestellt – unbeirrt und (un)heimlich.

Die Uhr tickt! –>Weiterlesen

NOZ Wasser im Südlichen Emsland nicht teurer

WVLL-Vorstand(s)

Im Tätigkeitsbericht des Wasserverbandes Lingener Land für das vergangene Jahr hob Geschäftsführer Gels unter anderem hervor, dass die Wasserpreise vorerst nicht erhöht werden müssen, allerdings seien Investitionen in Höhe von 2,9 Millionen vorgesehen. Verbandsvorsteher Vehring erwähnte, dass eine Wassergewinnung im Raum Lengerich-Handrup anzustreben sei. Dazu sei das Messstellennetz zu ergänzen. Zum Artikel der NOZ vom 22.2.2014 siehe http://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/453129/lingen-wasser-soll-vorerst-nicht-teurer-werden.

Die AG Unser Wasser weist daraufhin, dass es seit den 80_er Jahren bereits ein sehr dichtes Netz von Grundwassermessstellen gibt, welche im Gelände zwischen den Ortsteilen Lengerich – Handrup – Andervenne Oberdorf zig-fach verteilt angebracht sind. Aus dem oben angegebenen Hinweis der Messstellenergänzung läßt sich schließen, dass eine Erweiterung gen Norden Richtung Untergersten, Lengerich-Bruch und Wettrup geplant ist. Als Grund hierfür kann entweder angenommen werden, dass der Wasserverband bereits jetzt eine zu geringe Grundwasser-Neubildung im bisherigen Bereich befürchtet, oder dass später mehr als die derzeit bekannt gegebene Menge von 1.5 Millionen cbm pro Jahr im Raum Lengerich-Handrup gefördert werden soll.