Wasserverband hält an bisherigen Brunnenstandorten fest…

…obwohl der NLWKN für das in Frage kommende Gebiet Lengerich-Handrup des Grundwasserkörpers Lockergestein Hase Links gleichbleibend bis stark fallende Grundwasser-Ganglinien und signifikant fallende Pegel der Oberflächengewässer (hier: Lotter Beeke) festgestellt hat:GW-Ganglinien_OG-Pegel5

Der Wasserverband beruft sich auf alte Daten aus den 80er Jahren; seitdem erfolgte Intensivierung der Landwirtschaft, Entwässerung im Rahmen der Flurbereinigung und einsetzender Klimawandel sind nicht berücksichtigt – letzterer ist laut Deutschem Wetterdienst bereits jetzt nachweisbar und wird sich künftig verstärken, einhergehend mit weniger Niederschlag und höheren Temperaturen in den Sommermonaten, welche zu höherer Verdunstung und somit noch weiter fallender Grundwasserneubildung führen wird.

Im NLWKN Regionalbericht für das Hase-Einzugsgebiet, Darstellung der Grundwasserstände, ist für den Lengerich-Handrup betreffenden Grundwasserkörper aufgrund eigener (NLWKN) Messstellen bereits 2009 ein deutlich niedrigeres Grundwasserdargebot von nur noch 40-60 mm/a angegeben, während die Prognosen des Wasserverbandes aus Hochrechnungen aus dem Trinkwassergewinnungsgebiet Grumsmühlen mit 250 mm/a fünfmal(!) höher liegen. Der weitaus größere Teil des hydrogeologisch abgesteckten Gebietes von 136 km² liegt nördlich der vorgesehenen Brunnenstandorte Raming/Hestrup, sodass die berechnete Grundwasser-neubildung sich nochmal verringert. Am Ende bleiben bei durchschnittlichen Regenjahren nur 5…7% des ursprünglichen Ansatzes von 34 Mio. m³/a übrig: bei der vom Wasserverband Lingener Land (WVLL) vorgesehenen 1,5 Mio m³/a Trinkwasserentnahme wird schon sehr bald nicht mehr genügend Wasser für die hier lebenden Pflanzen und Tiere übrig bleiben, zumal 2014 bereits das 4. Jahr in Folge mit Trockenheit beginnt (im Raming bis Ende April gesamt nur 159 mm gemessen = 72% vom Mittelwert Lingen) und somit die durchschnittlich verfügbare Menge von knapp 2 Mio. m³/a seit 2011 nicht erreicht wird.

…zusammengefasst auf Basis der Auswertung der vorhandenen Unterlagen zur möglichen Entwicklung eines Wassergewinnungsgebietes Lengerich durch die CONSULAQUA Hildesheim (Geo-InfoMetric) und Veröffentlichungen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasser-wirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) bestätigte beim Erörterungstermin mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am 25. März 2014 in Hannover, dass an den bisherigen Brunnenstandorten in den Bauernschaften Raminghoek (Lengerich) und Hestrup (Handrup) festgehalten werden soll.

Quellen:

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/download/76030

http://www.bwk-niedersachsen.de/fileadmin/Dokumente/Veranstaltungen/Seminare/2013_Hannover/6_Austauschraten_Hoelscher-Ott_01.pdf

(www.deutscher-klimaatlas.de/landwirtschaft >besondere Ereignisse „Extreme Bodenfeuchtesituation im April 2014“)

 

Lengerich-Handruper Brunnenlage zwischen Grumsmühlen & Ohrte

Lageplan_Vorranggebiet-LH2

Lengerich-Handrup geologisch eingeengt

Lageplan_GWspiegel-LH3

Handrup & Ohrte hydrologisch vereint

Die vorgesehenen 3 Brunnen zur Trinkwasserförderung liegen in direkter Nachtbarschaft zu den Ortschaften Lengerich und Handrup, sowie zum touristisch erschlossenen Erholungsgebiet Ramings Mühle. Während das Trinkwassergewinnungsgebiet Grumsmühlen west-süd-westlich von Lengerich hydrogeologisch abgetrennt ist, ist das Ohrter Gebiet ost-nord-östlich von Handrup hydrogeologisch verbunden: Grundwasserentnahmen in Handrup (landwirtschaftliche Beregnungen) und Ohrte (Trinkwasserförderung) wechselwirken miteinander aufgrund unterirdisch durchgehender Grundwassergleichen wie zwei miteinander verbundene Badewannen: wird aus der einen entnommen, läuft es aus der anderen nach. Die Lengerich-Handruper Brunnen sind weitere Stöpsel: werden diese auch noch gezogen, sind die “Badewannen” sehr schnell geleert.

Die blauen Flecken links stellen Flächen mit besonderem Augenmerk im Einzugsbereich der Trinkwasser-förderung dar (Wasserschutzgebiete). Die blauen Linien rechts stellen gleiche Spiegellagen des Grundwassers dar (GW-Gleichen). Die roten Punkte rechts stellen die Messstellen unter Aufsicht des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) dar, die roten Dreiecke die der jeweiligen Wasserversorger.

AG informiert Bevölkerung

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Die Arbeitsgemeinschaft Unser Wasser Lengerich-Handrup (AGUW) rief die Bevölkerung der Gemeinden Andervenne, Gersten, Wettrup, Handrup und Lengerich zur 1. Bürgerversammlung am 20. März 2014 zusammen. Eingangs informierten die AG-Miglieder Josef Mönster über persönliche, sowie Ludger Raming und Matthias Teepker als betroffene Anrainer über die Beweggründe für und Aufgaben der AGUW, welche zur Zeit aus 13 Mitgliedern besteht. 165 Zuhörer verfolgten dann mit hohem Interesse die Ausführungen von Dr. Stefan Steinmetz über hydrogeologische Probleme im Raum Lengerich-Handrup, welches als Untersuchungsgebiet für eine künftige Gewinnung von Trinkwasser ausgewiesen ist. Dr. Helmar Hentschke erläuterte die rechtliche Situation der Trinkwasserförderung durch den Wasserverband Lingener Land (WVLL), dessen jüngst gestellter Antrag auf Grundwasserentnahme noch eingehend geprüft werden muss. In der anschliessenden angeregten Diskussion konnten der Verbandsvorsteher Vehring und Geschäftsführer Gels die Standpunkte des WVLL vertreten.

Die Arbeitsgemeinschaft ist erst am Anfang eines möglicherweise jahrelangen Prozesses, welcher die aktive Teilnahme vor allem der Grundstückseigentümer im betroffenen Gebiet erfordert, um eine Trinkwasserförderung zu verhindern. Diese würde in Konkurrenz zur bestehenden Kulturlandschaft treten, da das Gebiet Lengerich-Handrup als Senke zwischen Langen, Andervenne und Fürstenau gelegen keine Zuflüsse ausser Regen, aber kräftige Abflüsse gen Norden aufweist. Bedingt durch bereits erfolgte Grundwasserabsenkungen durch Entwässerungen (Flurbereinigungen in den 60/70er Jahren) und abnehmenden Niederschlag bei gleichzeitig erhöhter Verdunstungsrate würde eine zusätzliche Wasserentnahme das geologisch durch eiszeitlich entstandene Moränen eingeengte Gebiet schnell austrocknen lassen.

Weitergehende grundsätzliche Informationen können in den Geofakten des Landesamtes für Geologie, Energie und Bergbau (LBEG) nachgelesen werden, welche hier auf der Seite Fachwissen wiedergegeben sind. Über spezifische Informationen wird die AG laufend berichten.

Antrag gestellt!

Noch ist nichts entschieden, aber die Uhr tickt…

Am 13. März traf sich die Arbeitsgemeinschaft Unser Wasser Lengerich-Handrup (AGUW) mit dem Wasserverband Lingener Land (WVLL)  im Grünen Zentrum, Lingen. Hier wurden die gegen-sätzlichen Interessen beider Seiten in sachlicher Atmosphäre mitgeteilt; beteiligt waren Dr. Steinmetz als Hydro-Geologe und Dr. Helmar Hentschke als Rechtsanwalt, die von der AG hinzugezogen wurden.

Im Laufe der Diskussion teilte der Wasserverband, vertreten vom Verbandsvorsteher Vehring, Geschäftsführer Reinhold Gelze und Ressourcenschutz-Beauftragter Alfred Grote, mit, dass ein formaler Antrag auf Wasserförderung im Vorzugsgebiet Lengerich-Handrup beim Landkreis als der zuständigen Unteren Wasser- und Naturschutzbehörde eingereicht wurde.

NOZ Wasser im Südlichen Emsland nicht teurer

WVLL-Vorstand(s)

Im Tätigkeitsbericht des Wasserverbandes Lingener Land für das vergangene Jahr hob Geschäftsführer Gels unter anderem hervor, dass die Wasserpreise vorerst nicht erhöht werden müssen, allerdings seien Investitionen in Höhe von 2,9 Millionen vorgesehen. Verbandsvorsteher Vehring erwähnte, dass eine Wassergewinnung im Raum Lengerich-Handrup anzustreben sei. Dazu sei das Messstellennetz zu ergänzen. Zum Artikel der NOZ vom 22.2.2014 siehe http://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/453129/lingen-wasser-soll-vorerst-nicht-teurer-werden.

Die AG Unser Wasser weist daraufhin, dass es seit den 80_er Jahren bereits ein sehr dichtes Netz von Grundwassermessstellen gibt, welche im Gelände zwischen den Ortsteilen Lengerich – Handrup – Andervenne Oberdorf zig-fach verteilt angebracht sind. Aus dem oben angegebenen Hinweis der Messstellenergänzung läßt sich schließen, dass eine Erweiterung gen Norden Richtung Untergersten, Lengerich-Bruch und Wettrup geplant ist. Als Grund hierfür kann entweder angenommen werden, dass der Wasserverband bereits jetzt eine zu geringe Grundwasser-Neubildung im bisherigen Bereich befürchtet, oder dass später mehr als die derzeit bekannt gegebene Menge von 1.5 Millionen cbm pro Jahr im Raum Lengerich-Handrup gefördert werden soll.

NOZ Wassergewinnung in Lengerich

Am 20.9.2013 hat der Wasserverband Lingener Land seine Pläne zur künftigen Wassergewinnung dem Gemeinderat Lengerich vorgestellt. Landwirt Ludger Raming erfuhr sehr kurzfristig von der Sitzung, sodass er noch einige Berufskollegen für die Teilnahme an der Sitzung mobilisieren konnte: dies war die Geburtsstunde der AG Unser Wasser für Lengerich Handrup.

Details der Sitzung wurden in der Neuen Osnabrücker Zeitung veröffentlicht:

http://www.noz.de/lokales/lengerich/artikel/414599/wassergewinnung-in-lengerich

Hallo Welt!

Willkommen zur Plattform der Arbeitsgruppe für den Erhalt des unterirdischen Wassers für die oberirdischen Pfanzen und Tiere, welche durch Kapillaren oder Brunnen versorgt werden. Grundbesitzer und -Nutzer sind aus wirtschaftlichen oder privaten Gründen davon abhängig. Nicht nur die Standfestigkeit von Bäumen, sondern auch von Häusern ist von einer Mindestnässe der Unterböden abhängig: bei Austrocknung können beide brüchig werden und müßten der Axt bzw. dem Vorschlaghammer weichen.