Auswirkungen von Pumpversuchen

Absenkungen des Grundwassers wurden bereits 1983 nach nur wenigen Tagen festgestellt, wie dies durch Betrachtung des hydrostratografischen Schnittes deutlich wird:

    
Profilschnitt durch das geplante Wasserwerk Lengerich (blauer Pfeil nach oben) zwischen den Wasserwerken Grumsmühlen (linker Bildrand) und Ohrte (rechter Bildrand). Grundlage: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG); NIBIS-Kartenserver 2015

Bereits nach 8 Tage langem Testpumpen fiel der Grundwasserstand 1983 beispielsweise 500m südlich von Brunnen II (Müllerweg) mehr als 1,5 m im 2. Stockwerk ab, wie eine Auswertung der Archivdaten beim LBEG im April 2014 ergeben hat. Das nahe gelegene Erholungsgebiet Ramings Mühle wird bei längeren Pumpversuchen in starke Mitleidenschaft gezogen werden, so wie auch die Hofeichen der umliegenden Gehöfte.

Vergleichsweise werden bei langjährigen Entnahmen in Grumsmühlen bei gleicher Entfernung von Brunnen IV mehr als 3 m Grundwasserabfall ermittelt und lassen somit den Schluss zu, dass die Bäume sowohl bei Ramings Mühle sowie auch im Höfters Busch/Grafenwald am östlichen Ortsrand von Lengerich nicht überleben werden: Brunnen II am Müllerweg wie auch Brunnen I an der Oststraße liegen jeweils nur 400 m entfernt.

Negativ wirkt sich der durchlässige Untergrund zwischen Lengerich und Ohrte aus: Neben meist sandigen Böden sind die darunterliegenden Hemmschichten häufig unterbrochen, wie der obige Profilschnitt zeigt: neben den bereits bestehenden Verbindungen zu den benachbarten Wasserwerken (rote Pfeile) würde hoch gepumptes Tiefenwasser (dicker blauer Pfeil) von der Oberfläche nachgefüllt werden – entweder direkt (dünne blaue Pfeile) oder langsam durchsickernd (grüne Pfeile), sodass das oberflächennahe Grundwasser stärker absinkt als dies im WW Grumsmühlen der Fall ist, wo dicke Hemmschichten und eher lehmige Böden vorherrschen.

Quellen:

[1] Durchführungsplan für die Beweissicherung zum Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung Weser-Ems vom 26.07.1999 und Verfügung vom 17.12.2004; Wasserwerk Grumsmühlen (Jahresbericht 2013 , Anlagen 5-1 und 5-2 der Geo-Infometric)

[2] Ergebnisse des Dauerpumpversuches, aufgestellt 14.10.1983 vom Amt für Wasserwirtschaft des Landkreises Emsland (LBEG Archiv)

[3] Hydrostratigrafischer Schnitt S1 (Mittlere Ems Lockergestein Rechts W-E/ SW-NE vom NIBIS Kartenserver des Geodatenzentrums Hannover)