Auswirkungen WW Grumsmühlen – Beispiel Ostrum/Lengerich-Völkernhoek

Das Wasserwerk Grumsmühlen westlich von Langen hat seit 1999 die Förderung erhöht und zerrt mit seinen 8 Brunnen vermehrt an den Grundwasserreserven auch aus Richtung Gersten-Lengerich:

  

…Grundlage: Umweltkarten Niedersachsen, Wasserschutzgebiete (blau) NLWKN, Aquainfo-Daten des Wasserverbandes Lingener Land

Obwohl geologisch vom Becken südwestlich von Langen getrennt, wird das Gebiet zwischen Lengerich und Gersten seit der 1999er Erhöhung der Förderung von 3,5 Mio m³ auf 5,5 Mio m³ in Grumsmühlen zunehmend ausgezerrt, wie die Ganglinien der Messstellen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zeigen.

Der höher gelegene Ostrum nördlich von Lengerich, in dem die NLWKN Messstellen 1083 (flach) und 1084 (tief) angebracht sind, ist sogar im flachen Bereich mit (-)40 cm betroffen. Die Grundwasserhöhe liegt bei 27m und somit auf gleicher Höhe wie die Zulaufströme zu den östlichen Brunnen des Wasserwerkes Grumsmühlen. Der Flurabstand zur vorhandenen Flora ist hier mit ca. 5 m relativ hoch und der vorliegende Boden sehr wasserhaltig ist; kritisch für die Flora im Gegensatz zum Ostrum ist jedoch der topographisch tiefer liegende Weh Richtung Gersten.

Es gibt auf dem Ostrum zwar keinen alten Baumbestand, aber am nördlichen Ortsrand zu Lengerich sind größere Gewerbefirmen angesiedelt; deren Untergrund verliert bei weiterhin zurückgehendem Grundwasser an Konsistenz.

 

Quellen:

[1] zur Karte: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (2015) – Umweltkarten Niedersachsen; Wasserschutzgebiete gemäß Niedersächsischem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)

[2] Bohrprofile und Ergebnisse der Messdatenreihen an den Grundwassermessstellen des NLWKN, zusammengefasst in AQUAINFO vom Wasserverband Lingener Land

Auswirkungen von Pumpversuchen

Absenkungen des Grundwassers wurden bereits 1983 nach nur wenigen Tagen festgestellt, wie dies durch Betrachtung des hydrostratografischen Schnittes deutlich wird:

    
Profilschnitt durch das geplante Wasserwerk Lengerich (blauer Pfeil nach oben) zwischen den Wasserwerken Grumsmühlen (linker Bildrand) und Ohrte (rechter Bildrand). Grundlage: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG); NIBIS-Kartenserver 2015

Bereits nach 8 Tage langem Testpumpen fiel der Grundwasserstand 1983 beispielsweise 500m südlich von Brunnen II (Müllerweg) mehr als 1,5 m im 2. Stockwerk ab, wie eine Auswertung der Archivdaten beim LBEG im April 2014 ergeben hat. Das nahe gelegene Erholungsgebiet Ramings Mühle wird bei längeren Pumpversuchen in starke Mitleidenschaft gezogen werden, so wie auch die Hofeichen der umliegenden Gehöfte.

Vergleichsweise werden bei langjährigen Entnahmen in Grumsmühlen bei gleicher Entfernung von Brunnen IV mehr als 3 m Grundwasserabfall ermittelt und lassen somit den Schluss zu, dass die Bäume sowohl bei Ramings Mühle sowie auch im Höfters Busch/Grafenwald am östlichen Ortsrand von Lengerich nicht überleben werden: Brunnen II am Müllerweg wie auch Brunnen I an der Oststraße liegen jeweils nur 400 m entfernt.

Negativ wirkt sich der durchlässige Untergrund zwischen Lengerich und Ohrte aus: Neben meist sandigen Böden sind die darunterliegenden Hemmschichten häufig unterbrochen, wie der obige Profilschnitt zeigt: neben den bereits bestehenden Verbindungen zu den benachbarten Wasserwerken (rote Pfeile) würde hoch gepumptes Tiefenwasser (dicker blauer Pfeil) von der Oberfläche nachgefüllt werden – entweder direkt (dünne blaue Pfeile) oder langsam durchsickernd (grüne Pfeile), sodass das oberflächennahe Grundwasser stärker absinkt als dies im WW Grumsmühlen der Fall ist, wo dicke Hemmschichten und eher lehmige Böden vorherrschen.

Quellen:

[1] Durchführungsplan für die Beweissicherung zum Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung Weser-Ems vom 26.07.1999 und Verfügung vom 17.12.2004; Wasserwerk Grumsmühlen (Jahresbericht 2013 , Anlagen 5-1 und 5-2 der Geo-Infometric)

[2] Ergebnisse des Dauerpumpversuches, aufgestellt 14.10.1983 vom Amt für Wasserwirtschaft des Landkreises Emsland (LBEG Archiv)

[3] Hydrostratigrafischer Schnitt S1 (Mittlere Ems Lockergestein Rechts W-E/ SW-NE vom NIBIS Kartenserver des Geodatenzentrums Hannover)

Mögliches Wassereinzugsgebiet Lengerich-Handrup

Geologisch gesehen erstreckt sich das Einzugsgebiet für die bestehenden Brunnen I, II und IV zwischen dem Windmühlenberg im Westen, dem ehemaligen Standortübungsplatz Fürstenauer Tannen im Osten, der B214 im Süden und der L60 im Norden:

   
…Übersichtskarte mit Lage der Förderbrunnen, der 2 km-Zone und dem potenziellen Wassereinzugsgebiet für das geplante Wasserwerk Lengerich; verändert nach Ausschnitt aus Geonik Juni 2015

Das Fördergebiet umfasst ca. 35 km² und liegt vorrangig in den Gemeinden Lengerich, Handrup und Andervenne. Es ist eingezwängt zwischen den bestehenden Trinkwassergewinnungsgebieten (TWGG) Grumsmühlen bei Langen (südwestlich von Lengerich) und Ohrte bei Vechtel (nordöstlich von Lengerich), welche bereits jetzt die hiesigen Grundwasserreserven in Anspruch nehmen.

Negativ wirkt sich auch der durchlässige Untergrund aus: fehlende oder dünne Hemmschichten (blau skizziert), welche in der Vergangenheit viele kleine Quellen durch den artesischen Druck von unten her gespeist haben, lassen ein Absinken des bodennahen Grundwassers in die unteren Stockwerke zu. Der immer geringer werdende Zufluss zum Saller See könnte vollends versiegen, wenn die Förderung durch die Brunnen I, II und IV erst einmal aufgenommen ist.

In den Brunnen-nahen 2km-Zonen (rote Radien) sind der Uttruper Hoek mit dem Lindert im Südwesten, Waldsiedling im Süden, Raming und Teile des Peddenhoek im Südosten sowie Steppenberge im Norden besonders gefährdet, da hier eine Überlagerung mit den hydraulischen Fenstern (blaue Flächen) stattfindet und somit der Grundwasserspiegel bei Trinkwasserförderung zusätzlich abgesenkt werden würde. Neben Fauna und Flora sind hier auch Gebäude besonders betroffen, da diese häufig auf schluffigen Sanden gebaut sind, wie die zahlreichen Bohrprofile zeigen: bei weichendem Grundwasser wird es zu neuen Setzungen des Unterbodens kommen, sodass alte Grundmauern reißen können. Blitzableitung bzw. Hauserdung können unwirksam werden.

 

Quellen:

[1] Anlage 1 zum Wassereinzugsgebiet Lengerich/Handrup, erstellt im Juni 2015 von der GEONIK GmbH

[2] TOP50 Niedersachsen …

[3] AQUAINFO Daten und Ausbaupläne (Bohrprofile) der alten und neuen Messstellen, bereitgestellt vom Wasserverband Lingener Land

Diskussionsveranstaltung am 21.4.2015 in Lengerich

Diskussionsbeitrag von der AG Unser Wasser und Vertretern des Wasserverbandes Lingener Land mit den Räten der Gemeinden Lengerich und Handrup, sowie den Bürgermeistern der Stadt Freren und der Gemeinden Andervenne, Lengerich, Handrup, Wettrup, Gersten, Langen und Bawinkel, unterstützt von den Gutachtern des Wasserverbandes Dipl.-Geologe M. Bruns, O. Dünsing, Prof. Dr. Th. Kaiser und von dem Gutachter für die AG Dr. St. Steinmetz.

Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) hält an dem Zeitplan zur Exploration eines zusätzlichen Fördergebietes in Lengerich-Handrup fest, ungeachtet aller seit Jahrzehnten gemachten Erfahrungen. Die von der AG Unser Wasser (AGUW) dargelegten Erkenntnisse liegen auch dem Wasserverband und den für die Beweisaufnahme beauftragten Gutachtern vor, die die Sachlage nicht hinreichend berücksichtigen, sondern schlimmer noch: die Natur soll nur im Umkreis von 2,5 km um die drei bereits in den 80er Jahren gesetzten Förderbrunnen herum näher betrachtet werden; alle entfernteren Naturräume wie z.B. der Saller See werden für eine etwaige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erst gar nicht berücksichtigt, wie Professor Kaiser während der Veranstaltung erklärte (Protokoll_Gemeinderäte_21_4_2015).

Wasserverbands-Vorsteher Vehring rechtfertigte die Exploration mit einem ergangenen Auftrag seitens der Verbandsversammlung aus dem Jahre 2013. Leider wurde diese Entscheidung aufgrund falscher Dargebotszahlen gefällt, wie die AG dies bereits wiederholt dargelegt hat. Bis heute wurden schon weit mehr als ½ Million Euro für die Exploration ausgegeben; Gutachten, Dauer-Pumpversuche und ein völlig neues Wasserwerk mit Anbindung an das bestehende Trinkwasser-Verteilernetz müssen noch erstellt und finanziert werden. Laut WVLL gibt es keinen Plan B, d.h. um die Investition zu rechtfertigen, wird gebaut und schließlich gefördert werden müssen – auf Kosten der Natur, hiesiger Gewerbebetriebe und Land- und Forsten: spätere Generationen müssten die Schäden mit erheblichem Aufwand wiedergutmachen: damit es soweit erst gar nicht kommt, müssen wir das zusätzliche Fördergebiet verhindern!

 

Quellen:

[1] Vortrag von Herrn Bruns, GEOINFOMETRIC, zur Hydrogeologie, mit Zeitplan zur Exploration

[2] Vortrag von Herrn Dünsing, GEODEX, zur Bodenkunde

[3] Vortrag von Prof. Dr. Thomas Kaiser, zur Umwelt

[4] Vortrag von Dr. Stefan Steinmetz, GEONIK GmbH

Geplante Trinkwasserentnahme in Lengerich-Handrup gefährdet Grundbesitz, Flora und Fauna

Nach Einsicht in behördliche Akten und Diskussionen mit dem Wasserverband Lingener Land (WVLL) hat sich unser bisheriger Eindruck verfestigt, dass eine Trinkwasserförderung in Lengerich-Handrup aufgenommen werden soll, ohne dass Alternativen hinreichend geprüft und die Folgen für Natur, Gewerbe/Landwirtschaft und Kultur berücksichtigt wurden. Über die wahren Gründe für diese mit hohem Aufwand voran getriebene Entwicklung kann man nur spekulieren. Diese läuft auf eine Konfrontation hinaus, wie man aus dem  vom Hydrogeologen Dr. Steinmetz (Geonik GmbH) gehaltenen Sachvortrag [1] hervorgeht. Auf den Punkt gebracht:

Trinkwasserentnahme -> Grundwasserabsenkung -> Abriss des kapillaren Wasseraufstiegs, Risse in Grundmauern, Gewässer  trocknen aus:Geofakten1

Der Vortrag wurde am 15. Oktober 2014 vor den Vertretern der betroffenen Gemeinden Lengerich, Handrup, Wettrup, Gersten und Andervenne gehalten, und stellt die negativen Folgen in diesem hydrogeologisch sensiblem Gebiet dar.

Die AG Unser Wasser fasste die bisherigen Erkenntnisse zusammen [2] und fordert die Gemeinden auf, den Stopp des Verfahrens unverzüglich herbeizuführen. Herr Vehring hat als Wasserverbands-Vorsteher in der Sitzung des Gemeinderates Lengerich entsprechend Pressemitteilung am 8.10.2013 (also vor 1 Jahr) zugesagt: “Gegen der erklärten Willen der Gemeinde wolle der Verband das Projekt nicht durchsetzen…“.

Der Wasserverband und die von diesem beauftragte Beratungsfirma Geo-Infometric Hildesheim (CONSULAQUA), haben weder die alten Unterlagen und Gutachten hinreichend noch die zwischenzeitlich vom LBEG erstellten Tabellen [3] insgesamt berücksichtigt, obwohl dies im Runderlass des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz vom 25.6.2007, Aktenzeichen 23-62011/1 [4], gefordert wird. Diese Tabellen beruhen auf neuesten Berichten von NLWKN und DWD.

Die vom LBEG veröffentlichten Zahlen für den hiesigen Grundwasserteilkörper Nr. 151 resultieren in eine aufgeteilte jährliche Grundwasser-Reserve von 9,31 Mio m3; der in den alten Gutachten sowie von der Geonik ermittelten Einzugsbereich für die geplante Trinkwasserförderung ist ca. nur 1/10 der Fläche des Teilkörpers 151 groß, somit verbleiben max. 1 Mio m3 für die 3 Brunnen in Lengerich-Handrup übrig.

Berücksichtigt man zudem die hiesigen Niederschläge, welche durch langjährige Beobachtungen der Alteingesessenen und neuerliche Messungen deutlich niedriger ausfallen als in den umliegenden Messstationen Lingen, Fürstenau oder Haselünne, kommt man zu dem Schluss, dass die vorgenannte Reserve von nur 1 Mio m3 nochmals weniger ausfallen werden.

Somit ergibt sich aus den vorhandenen Datenbeständen:

Eine Trinkwasserförderung von 1,5 Mio m3 pro Jahr wird in Lengerich-Handrup langfristig nicht möglich sein.

Die Verschwendung von Verbandsgeldern auf Kosten der Kunden ist sofort zu stoppen!

Eine weitere Gefährdung der bereits jetzt durch ehemalige Flurbereinigung und akute Trockenjahre stark gebeutelten Natur- und Kulturlandschaft ist zu verhindern!

 

Quellen:

[1] Vortrag von Dr. Steinmetz über hydrogeologische Besonderheiten in Lengerich-Handrup, anlässlich der Informationsveranstaltung mit Gemeindevertretern am 15.Oktober 2014

[2] Inhalt der Informationsveranstaltung von der AG Unser Wasser am 15.Oktober 2014, gerichtet an die Vertreter der Gemeinden Andervenne, Lengerich, Handrup, Wettrup und Gersten

[3] Tabelle 2 über nutzbares Dargebot der Grundwasser-Teilkörper in Niedersachsen-Bremen, Stand 2011

[4] Runderlass des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz zur mengenmäßigen Bewirtschaftung des Grundwassers, vom 25.6.2007

Wasserverband hält an bisherigen Brunnenstandorten fest…

…obwohl der NLWKN für das in Frage kommende Gebiet Lengerich-Handrup des Grundwasserkörpers Lockergestein Hase Links gleichbleibend bis stark fallende Grundwasser-Ganglinien und signifikant fallende Pegel der Oberflächengewässer (hier: Lotter Beeke) festgestellt hat:GW-Ganglinien_OG-Pegel5

Der Wasserverband beruft sich auf alte Daten aus den 80er Jahren; seitdem erfolgte Intensivierung der Landwirtschaft, Entwässerung im Rahmen der Flurbereinigung und einsetzender Klimawandel sind nicht berücksichtigt – letzterer ist laut Deutschem Wetterdienst bereits jetzt nachweisbar und wird sich künftig verstärken, einhergehend mit weniger Niederschlag und höheren Temperaturen in den Sommermonaten, welche zu höherer Verdunstung und somit noch weiter fallender Grundwasserneubildung führen wird.

Im NLWKN Regionalbericht für das Hase-Einzugsgebiet, Darstellung der Grundwasserstände, ist für den Lengerich-Handrup betreffenden Grundwasserkörper aufgrund eigener (NLWKN) Messstellen bereits 2009 ein deutlich niedrigeres Grundwasserdargebot von nur noch 40-60 mm/a angegeben, während die Prognosen des Wasserverbandes aus Hochrechnungen aus dem Trinkwassergewinnungsgebiet Grumsmühlen mit 250 mm/a fünfmal(!) höher liegen. Der weitaus größere Teil des hydrogeologisch abgesteckten Gebietes von 136 km² liegt nördlich der vorgesehenen Brunnenstandorte Raming/Hestrup, sodass die berechnete Grundwasser-neubildung sich nochmal verringert. Am Ende bleiben bei durchschnittlichen Regenjahren nur 5…7% des ursprünglichen Ansatzes von 34 Mio. m³/a übrig: bei der vom Wasserverband Lingener Land (WVLL) vorgesehenen 1,5 Mio m³/a Trinkwasserentnahme wird schon sehr bald nicht mehr genügend Wasser für die hier lebenden Pflanzen und Tiere übrig bleiben, zumal 2014 bereits das 4. Jahr in Folge mit Trockenheit beginnt (im Raming bis Ende April gesamt nur 159 mm gemessen = 72% vom Mittelwert Lingen) und somit die durchschnittlich verfügbare Menge von knapp 2 Mio. m³/a seit 2011 nicht erreicht wird.

…zusammengefasst auf Basis der Auswertung der vorhandenen Unterlagen zur möglichen Entwicklung eines Wassergewinnungsgebietes Lengerich durch die CONSULAQUA Hildesheim (Geo-InfoMetric) und Veröffentlichungen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasser-wirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) bestätigte beim Erörterungstermin mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am 25. März 2014 in Hannover, dass an den bisherigen Brunnenstandorten in den Bauernschaften Raminghoek (Lengerich) und Hestrup (Handrup) festgehalten werden soll.

Quellen:

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/download/76030

http://www.bwk-niedersachsen.de/fileadmin/Dokumente/Veranstaltungen/Seminare/2013_Hannover/6_Austauschraten_Hoelscher-Ott_01.pdf

(www.deutscher-klimaatlas.de/landwirtschaft >besondere Ereignisse „Extreme Bodenfeuchtesituation im April 2014“)

 

AG informiert Bevölkerung

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Die Arbeitsgemeinschaft Unser Wasser Lengerich-Handrup (AGUW) rief die Bevölkerung der Gemeinden Andervenne, Gersten, Wettrup, Handrup und Lengerich zur 1. Bürgerversammlung am 20. März 2014 zusammen. Eingangs informierten die AG-Miglieder Josef Mönster über persönliche, sowie Ludger Raming und Matthias Teepker als betroffene Anrainer über die Beweggründe für und Aufgaben der AGUW, welche zur Zeit aus 13 Mitgliedern besteht. 165 Zuhörer verfolgten dann mit hohem Interesse die Ausführungen von Dr. Stefan Steinmetz über hydrogeologische Probleme im Raum Lengerich-Handrup, welches als Untersuchungsgebiet für eine künftige Gewinnung von Trinkwasser ausgewiesen ist. Dr. Helmar Hentschke erläuterte die rechtliche Situation der Trinkwasserförderung durch den Wasserverband Lingener Land (WVLL), dessen jüngst gestellter Antrag auf Grundwasserentnahme noch eingehend geprüft werden muss. In der anschliessenden angeregten Diskussion konnten der Verbandsvorsteher Vehring und Geschäftsführer Gels die Standpunkte des WVLL vertreten.

Die Arbeitsgemeinschaft ist erst am Anfang eines möglicherweise jahrelangen Prozesses, welcher die aktive Teilnahme vor allem der Grundstückseigentümer im betroffenen Gebiet erfordert, um eine Trinkwasserförderung zu verhindern. Diese würde in Konkurrenz zur bestehenden Kulturlandschaft treten, da das Gebiet Lengerich-Handrup als Senke zwischen Langen, Andervenne und Fürstenau gelegen keine Zuflüsse ausser Regen, aber kräftige Abflüsse gen Norden aufweist. Bedingt durch bereits erfolgte Grundwasserabsenkungen durch Entwässerungen (Flurbereinigungen in den 60/70er Jahren) und abnehmenden Niederschlag bei gleichzeitig erhöhter Verdunstungsrate würde eine zusätzliche Wasserentnahme das geologisch durch eiszeitlich entstandene Moränen eingeengte Gebiet schnell austrocknen lassen.

Weitergehende grundsätzliche Informationen können in den Geofakten des Landesamtes für Geologie, Energie und Bergbau (LBEG) nachgelesen werden, welche hier auf der Seite Fachwissen wiedergegeben sind. Über spezifische Informationen wird die AG laufend berichten.

Antrag gestellt!

Noch ist nichts entschieden, aber die Uhr tickt…

Am 13. März traf sich die Arbeitsgemeinschaft Unser Wasser Lengerich-Handrup (AGUW) mit dem Wasserverband Lingener Land (WVLL)  im Grünen Zentrum, Lingen. Hier wurden die gegen-sätzlichen Interessen beider Seiten in sachlicher Atmosphäre mitgeteilt; beteiligt waren Dr. Steinmetz als Hydro-Geologe und Dr. Helmar Hentschke als Rechtsanwalt, die von der AG hinzugezogen wurden.

Im Laufe der Diskussion teilte der Wasserverband, vertreten vom Verbandsvorsteher Vehring, Geschäftsführer Reinhold Gelze und Ressourcenschutz-Beauftragter Alfred Grote, mit, dass ein formaler Antrag auf Wasserförderung im Vorzugsgebiet Lengerich-Handrup beim Landkreis als der zuständigen Unteren Wasser- und Naturschutzbehörde eingereicht wurde.

NOZ Wasser im Südlichen Emsland nicht teurer

WVLL-Vorstand(s)

Im Tätigkeitsbericht des Wasserverbandes Lingener Land für das vergangene Jahr hob Geschäftsführer Gels unter anderem hervor, dass die Wasserpreise vorerst nicht erhöht werden müssen, allerdings seien Investitionen in Höhe von 2,9 Millionen vorgesehen. Verbandsvorsteher Vehring erwähnte, dass eine Wassergewinnung im Raum Lengerich-Handrup anzustreben sei. Dazu sei das Messstellennetz zu ergänzen. Zum Artikel der NOZ vom 22.2.2014 siehe http://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/453129/lingen-wasser-soll-vorerst-nicht-teurer-werden.

Die AG Unser Wasser weist daraufhin, dass es seit den 80_er Jahren bereits ein sehr dichtes Netz von Grundwassermessstellen gibt, welche im Gelände zwischen den Ortsteilen Lengerich – Handrup – Andervenne Oberdorf zig-fach verteilt angebracht sind. Aus dem oben angegebenen Hinweis der Messstellenergänzung läßt sich schließen, dass eine Erweiterung gen Norden Richtung Untergersten, Lengerich-Bruch und Wettrup geplant ist. Als Grund hierfür kann entweder angenommen werden, dass der Wasserverband bereits jetzt eine zu geringe Grundwasser-Neubildung im bisherigen Bereich befürchtet, oder dass später mehr als die derzeit bekannt gegebene Menge von 1.5 Millionen cbm pro Jahr im Raum Lengerich-Handrup gefördert werden soll.

NOZ Wassergewinnung in Lengerich

Am 20.9.2013 hat der Wasserverband Lingener Land seine Pläne zur künftigen Wassergewinnung dem Gemeinderat Lengerich vorgestellt. Landwirt Ludger Raming erfuhr sehr kurzfristig von der Sitzung, sodass er noch einige Berufskollegen für die Teilnahme an der Sitzung mobilisieren konnte: dies war die Geburtsstunde der AG Unser Wasser für Lengerich Handrup.

Details der Sitzung wurden in der Neuen Osnabrücker Zeitung veröffentlicht:

http://www.noz.de/lokales/lengerich/artikel/414599/wassergewinnung-in-lengerich