Start der 2. Pumpstufe bedeutet anhaltende Zerstörung von Natur, Umwelt und Gebäuden – Pumpversuche stoppen: sofort und konsequent! Jede Mühe wert!
Am 06.März 2021, hat der Wasserverband Lingener Land (WVLL) in einer Kurzmitteilung in der NOZ-LT mitgeteilt, dass nur 3 Tage später die 2. Pumpstufe beginnt. Die Fortsetzung wurde nach eigenen Angaben auf Basis von Gutachter-Daten des WVLL vom Landkreis Emsland (LK) genehmigt (1). Der WVLL erhöht von 0,5 auf 1,0 Millionen m³, obwohl laut öffentlich zugänglicher Daten immer weniger Regen fällt und die Grundwasservorräte auch ohne zusätzliches Pumpen immer geringer werden. Dabei gibt es längst Alternativen!
Die entsprechenden Fachberichte seiner Gutachter über die Auswirkungen der 1. Stufe und die der hochmodellierten für die 2. bzw. 3. Stufe hat der WVLL kurz vor Weihnachten (17.12.2020) an den Landkreis geschickt, der dann wiederum bis Anfang Februar (09.02.2021) von den Fachbehörden eine Stellungnahme hierzu erwartete. Auf dieser Basis ist dann Ende Februar die Fortführung der Pumpversuche vom LK genehmigt worden. Und das, obwohl sogar für den Ortskern Lengerich mit den beiden Kirchen erhebliche Absenkungen prognostiziert werden – jetzt sogar vom Vorhabenträger selbst!
Eine seriöse und neutrale Begutachtung der umfangreichen Unterlagen benötigt viel mehr Zeit, als dass man das mal so eben über die Jahreswende erledigt. Zeit, die über eine der wichtigsten Zukunftsangelegenheiten unserer Region entscheidet. Dem so einfach zugestimmt? Das wäre fahrlässig und unverantwortlich, allein schon den nachfolgenden Generationen gegenüber.
Die Stellungnahmen der Fachbehörden zu den WVLL-Unterlagen wurden uns bis nach dem Start der 2. Pumpstufe vorenthalten, vom entscheidenden Gewässer-Landesdienst (GLD) gibt es gar keine schriftliche Stellungnahme. Aus „gutem Grund“? Im nachfolgenden Beitrag zeigen wir Ihnen die Auffälligkeiten und Ungereimtheiten auf. Wir erklären Ihnen die Fakten, dort, wo der Wasserverband schweigt, die Gegebenheiten schönrechnet und der LK als Genehmigungs-behörde zwingend erforderliche Beweissicherungsmaßnahmen ablehnt.
Kurzer Überblick der nachfolgenden Schwerpunkte:
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kaum Absenkungen, keine Schäden – so die Theorie nach der 1.Pumpstufe (0,5 Mio m³) obwohl für diese “Feststellung“ lediglich 6 Monate gepumpt wurde
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schädliche Absenkungen und Auffälligkeiten – so die Praxis, noch während der 1. Stufe
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das numerische Strömungsmodell des Gutachters funktioniert nicht – Absenkungen jetzt schon dort, wo selbst nach der 3. Stufe nach Computermodell nichts passieren dürfte
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falsche Darstellungen des Schichtenmodells – mit gravierenden Ausschlussgebieten für die anderen Privatgutachter des Wasserverbandes für Boden, Forst, Natur, Gebäude
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massive Auswirkungen für den Ortskern Lengerich – und für Natur, Umwelt, Gebäude in den ausgegrenzten Kernbereichen Raming / Hestrup / Kloster Handrup …
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Beweissicherungen in allen Bereichen unzulänglich bzw. gar nicht vorhanden
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der Wert des Wasser anlässlich des Weltwassertages 2021
Nur weil er nach dem Umwelt-Informationsgesetz (UIG) dazu verpflichtet ist, hat der WVLL die Gutachten auf seiner Homepage veröffentlicht (1), allerdings, ohne die Bevölkerung über den tatsächlichen Sachstand aufzuklären. Das größte Problem der Kommunikation ist die Illusion, sie habe stattgefunden (George Bernhard Shaw). Das Versteckspiel gegenüber der Öffentlichkeit geht weiter – und aus der bisherigen Bedrohung für Natur, Umwelt, Gebäude, Land- und Forstwirtschaften sind schon erste Schäden entstanden. –>Weiterlesen
Um die Pumpversuche zu stoppen und die Schäden zu begrenzen, benötigen wir Ihre Unterstützung! …sowohl mit der Petition an den Landrat, wie auch inhaltlich und finanziell an die AG Unser Wasser, um weiterhin den fachlichen und rechtlichen Beistand zu stemmen.